Lernen mit Lehrvideos setzt sich in meinem Unterricht immer mehr durch. Es ist im Matheunterricht meiner ersten Klasse im Moment ca. mit 10 Minuten pro Stunde und Schüler eingeplant. Die Mathevideos sind mit mittlerem Aufwand produziert. Es sind Realvideos, durchaus mit didaktischen Vorüberlegungen, jedoch ohne aufwändige Schnitte. Auch die Nachvertonung ist in letzter Zeit immer seltener nötig. Im ECDL Unterricht der dritten Klassen habe ich bemerkt, ... dass dieses Jahr klassisch instruierender Unterricht von den Schülern nicht gut angenommen wird. Sie sind unterschiedlich schnell in der Auffassung, der sprunghafte Wechsel zwischen Instruktion an der Projektionswand und selbst nachvollziehendem Erarbeiten am PC ist für sie nicht leicht. Kleine Probleme Einzelner halten lange den Betrieb auf und sorgen für Unruhe. Auch dafür habe ich versucht die Lösung in einem Video Projekt zu finden. Da es jedoch absolut unmöglich ist die Mathevideos und ECDL Videos auf gleichem Qualitätsniveau begleitend zu einer vollen Lehrverpflichtung zu erstellen habe ich mich dazu entschieden die ECDL Videos ganz bewusst quick&dirty zu produzieren. Das scheint bei den Schülern gar nicht schlecht anzukommen. Offenbar sind sie sehr stark von Handyvideos und Youtube-Tutorials geprägt. Ein klingelndes Telefon im Hintergrund, ein Versprecher, das kurze suchen des richtigen Buttons während die Aufnahme läuft, all das scheint weniger zu stören als vielmehr den authentischen Eindruck des peer-learnings zu erwecken.
Mit dieser Methode kann man durchaus ca. 70 Videos pro Semester a ca. 10 Minuten produzieren - ein ausgeklügeltes Zeitmanagement bei dem man die Rendering- und Upload Zeiten sinnvoll nutzt vorausgesetzt. Mit dieser Methode habe ich bisher die ECDL Module 1 und 2 (neuer Syllabus) Computer Grundlagen und Online Grundlagen mit je ca. 35 Videos abgedeckt. Diese sind natürlich unter der CC Lizenz frei für jedermann auf zanettis-lernpool.com zugänglich.
2 Comments
Michaela Brunner
27/4/2016 15:41:34
Ich mag die Sache mit den ganzen Videos überhaupt nicht.
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Klaus Zanetti
27/4/2016 15:59:56
Kompetente Lehre ist Gott sei dank nie eine Frage von persönlichem Gusto, sondern orientiert sich an wissenschaftlich fundierten Lerntheorien. Nichts desto trotz ist natürlich niemand verpflichtet nach dieser Methode zu lehren. Wer die Ausschließlichkeit totgequetschter Bäume bevorzugt darf auch gerne im 20. Jahrhundert verharren - so lange sich das Eltern und v.a.die Schülerinnen und Schüler gefallen lassen.
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AuthorKlaus Katzlberger, Lehrender an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg Archives
February 2022
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